KARABOOZA
The Beauty Of Bad Decisions
Karabooza: Herzschmerz auf die Fresse
Atmosphärisch dicht, hin und wieder düster und melancholisch. Tiefe Gitarren in einem Mantel aus Elektronica und dazu wehmütig klagender Rock-Gesang: Karabooza dehnen die Schnittmenge von Rock und Metal weit aus und empfehlen sich so einem breiten Publikum. 2024 erscheint mit „The Beauty Of Bad Decisions“ das neue Album der Band.
„Bei Playlisten sind wir für Rock zu hart und für Metal zu soft“, witzelt Christoph Fuchs, Gitarrist von Karabooza, wenn man ihn nach dem Genre seiner Band befragt. Man könnte seine Aussage allerdings auch so deuten: Die vierköpfige Truppe aus Koblenz legt die Genres Rock und Metal so variabel aus, dass die Schnittmenge ein besonders breites Publikum anspricht.
Verortet man Karabooza im Alternative Metal, dann liegt man nicht völlig daneben – Parallelen zu Korn und Alter Bridge finden sich ebenso wie zu HIM und Linkin Park. Elektronica umsirren tiefe Gitarren und betten den, meist wehmütig klagenden, Rock-Gesang in druckvoller Härte ein. Der Gesamteindruck der Songs ist atmosphärisch dicht, zuweilen düster und melancholisch, der Sound kommt in modern aufgeweiteten Arrangements mit Synthesizer-Sounds und Samples daher.
Die Fans lieben diesen Stil. Bei YouTube kommentieren sie unter Karabooza-Videos enthusiastisch:
„Awesome!!!!“,
„11k views? It’s a joke, this song deserves minimum 10 million (sic!)“,
„Sehr geiler Song, Gesang ist mega, Breakdown ist sick. Video ist juicy“ oder
„Awesome job all around guys: Videography, lyrics, instrumentality! Love the add in of spoken to screams, too. That was a great touch that tied in perfectly. Thanks again for sharing your work!“ und
„Einfach nur: Wow… take a bow everyone… awesome job. Can´t wait to see more. In the meantime watching this one over and over again. Looking forward to seeing you guys live in 2 weeks ;-)“
Womit wir mittendrin wären in Karaboozas Live-Performance: Diese ist durchkonzipiert und eng getaktet wie eine Therapiereise. Dabei gibt das Intro die jeweilige Reiseroute vor. Durch die Finsternis zieht ein heller Klang, wie Weltraumsummen, oder ein sphärischer Gong, hinein wummert ein Herzschlag – tief und friedlich. Karabooza wissen, wie man erwartungsfrohe Neugierde erzeugt. Eine Frauenstimme leitet das Publikum in einer Art geführten Meditation. Dann lichtet sich die Dunkelheit und Frontmann Philipp Iskariot beginnt den ersten Song. Wie ein Reiseleiter führt er durch die Live-Show, deren technische Finesse von Drummer Felix Haun ausbaldowert wird.
Das Konzept kommt an: 2020 haben Karabooza den internationalen Warsteiner Music Contest gewonnen. Auf diesen Erfolg ist die Band tatsächlich ein bisschen stolz, denn sie hat sich unter einer vierstelligen Anzahl an Konkurrenten behauptet.
Ihre eigene Reise begann das Koblenzer Quartett übrigens 2018. Seither haben Karabooza in Eigenregie zwei EPs, ein Album sowie zwei Singles herausgebracht – aufgenommen im Studio des Bassisten Markus Nöthen. Nun folgt das zweite Album, das die Band wieder selbst produziert.
Karaboozas Album „The Beauty Of Bad Decisions” erscheint 2024 mit vierzehn Songs bei Bleeding Nose Records.